Unsere Motivation

Millionen von Menschen weltweit wünschen sich positive soziale Veränderungen und suchen Antworten auf die Frage, wie wir als Menschheit im Zeitalter der Globalisierung den zentralen Werten Friede, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung dauerhaft Raum verschaffen können. Die Globalisierung stellt uns vor drei große Herausforderungen, die von Regierungen, Unternehmen, der Zivilgesellschaft und anderen Akteuren angesprochen werden müssen:

  1. Die Globalisierung muss für alle Menschen in allen Ländern Vorteile hervorbringen und Nachteile minimieren. Dies geschieht nicht automatisch oder systemimmanent – wir alle müssen die Bedingungen dafür schaffen.
  2. Wir müssen die Sorge von Menschen ernst nehmen, die Globalisierung führe zu Raubbau an der Umwelt, sozialem Abstieg und politischer Instabilität, sowohl bei uns als auch in den armen Ländern. Wir müssen konsequent Wege finden, um die Weltwirtschaft den gemeinsamen Werten aller Menschen dienlich zu machen, nicht umgekehrt.
  3. Und schließlich darf die Komplexität der Globalisierung nicht als Ausrede benutzt werden, um sich der Verantwortung zu entziehen, neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit im Interesse aller Menschen und Länder zu finden.

Diese Herausforderungen stellen Regierungen, Unternehmen, Zivilgesellschaften und internationale Institutionen vor unterschiedliche Aufgaben:

  • Regierungen müssen Rahmenbedingungen schaffen, welche nachhaltige Entwicklung und eine Globalisierung mit menschlichem Antlitz fördern. Durch ihre Mitarbeit in internationalen Gremien müssen sie darauf hin wirken, dass einzelnen Ländern durch nachhaltiges, menschengerechtes Wirtschaften keine internationalen Wettbewerbsnachteile entstehen. Durch Kooperation mit Organisationen der Zivilgesellschaft können sie ihren Einflussbereich vergrößern und ihre Entscheidungen auf eine breitere Basis stellen.
  • International arbeitende Unternehmen sind mit einer Vielfalt von länderspezifischen Kontexten konfrontiert. Diese sind durch die jeweiligen Kulturen, Religionen, politischen und sozialen Rahmenbedingungen sowie durch unterschiedliche Rechtsordnungen geprägt. Die besondere Herausforderung liegt darin, lokal im Einklang mit den geltenden Sitten und Gebräuchen wettbewerbsfähig zu sein, andererseits im Korridor der international als legitim anerkannten Handlungsweisen zu bleiben.
  • Zivilgesellschaftliche Organisationen, die sich für eine nachhaltige Entwicklung engagieren, haben sich traditionell auf Sozialhilfe und Ressourcentransfers konzentriert. Um relevant zu bleiben, werden sie ihre politische Agenda um wesentlich komplexere Faktoren wie z.B. Handel und Investitionen, internationale Finanzströme, Umwelt und Migration, erweitern müssen. Organisationen der Zivilgesellschaft in den alten Industrieländern werden sich auch mit den Folgen einer Globalisierungsgegnerschaft beschäftigen müssen, denn diese hat eine Verminderung der Bereitschaft zur multilateralen Zusammenarbeit zur Folge.
  • Multilaterale Institutionen müssen sich insbesondere in Bezug auf Partizipation und Transparenz hinterfragen lassen. Die Beteiligung der Zivilgesellschaft an ihren Entscheidungen ist marginal bis nicht vorhanden, sieht man ab vom Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen, wo nur eine sehr kleine ausgewählte Schicht Konsultativstatus erlangen kann.